Oktober 2015: Siedlung Ammanuel

Äthiopien / Lalibela: Siedlung Ammanuel

29 neue Häuser für verarmte Familien

Ammanuel_2016

Im Anschluss an die verheerende Hungersnot von 1985 begannen die äthiopische Bevölkerung, die Regierung und eine große Zahl an Nichtregierungsorganisationen mit dem Wiederaufbau des Landes.
Die Peter Bachmann Stiftung (PBS/PBF) unterstützt dieses Ziel seit über zehn Jahren. Sie trifft Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, Bildung und Unterkunft und legt besonderen Wert auf eine Förderung des Selbstwertgefühls. PBS griff fast unzähligen Studenten finanziell unter die Arme und unterstützte kleinere Unternehmen sowie landwirtschaftliche Projekte mit großem Erfolg. Für obdachlos gewordene Familien entstand vor Jahren eine neue Siedlung mit dem Namen „Peter Village“.

Obwohl das Bruttosozialprodukt Äthiopiens in den letzten 20 Jahren rasant gewachsen ist, hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich insbesondere in ländlichen Regionen und in kleineren Städten verschärft. Die Armut der Einwohner und Einwohnerinnen der Elendsviertel in Lalibela beruht darauf, dass sie von der Regierung aus jenen Unterkünften vertrieben wurden, wo sie seit der Hungersnot von 1985 gelebt hatten. Sie wurden ursprünglich von World Vision errichtet und dienten als Verteilungszentrum für Nahrungsmittelhilfen. Später wurden sie von der äthiopischen Regierung übernommen und trotz ihres verheerenden Zustands an verarmte Einwohner vermietet. Hauptbaumaterial der nur zur kurzfristigen Nutzung errichteten Unterkünfte war Wellblech; undichte Dächer, fehlende Fussböden und nicht-existente sanitäre Anlagen wie Toiletten oder fließendes Wasser machten das Leben während Jahrzehnten äusserst schwer.

Nachdem die Einwohner Lalibelas 30 Jahre unter diesen Bedingungen gelebt hatten, ordnete die Regierung eine kompensationslose Zwangsräumung an. Der Tourismus erlebte in den vergangenen Jahren einen ausserordentlichen Aufschwung. Es brauchte Platz für den Bau neuer Strassen und Gebäude. Manche bewohnte Gebiete wurden abgerissen. Den Einwohnern wurde ein Stück Land in entlegenen Außenbezirken zugewiesen. PBS konnte mit Hilfe seiner äthiopischen Vertrauensleute 29 von 41 betroffenen Haushalten identifizieren, die nicht in der Lage waren, eigenständig neue Häuser auf der zugewiesenen Landfläche zu errichten. Im Anschluss an eine formelle Bitte um Unterstützung an PBS Gründer Peter Bachmann wurde deshalb ein Projektvorschlag zur Errichtung von Unterkünften für diese Haushalte erarbeitet und vom PBS Stiftungsrat bewilligt. Der Bau der 29 Häuser erfolgte in einer Rekordzeit von sechs Wochen, was zu aller erst der exzellenten Koordination und Aufsicht durch unsere lokalen Vertrauensleute zu verdanken ist.

 

Die ehemaligen Unterkünfte der Einwohner von Lalibela

Die neuen Häuser sind äußerst stabil, mit einem rostfreien Wellblechdach und weißgewaschenen Mauern versehen. Sie bestehen aus zwei Schlafräumen und einem Wohnzimmer, was ideal an die Bedürfnisse der Begünstigten angepasst ist. Die Gesamtkosten pro Haus betrug 2‘853 USD.

Die Zeremonie zur Übergabe der neuen Häuser wurde von Peter Bachmann gemeinsam mit dem Vizebürgermeister der Stadt und dem regionalen Verantwortlichen für Gesundheit durchgeführt. Seitens PBS waren Dan Amolo sowie die Mitarbeiter der PBS in Kenia, George Orimba und Dominic Dolla, vertreten. Darüber hinaus war die Einwohnerschaft Lalibelas, lokale Gemeindevorsitzende und Geistliche anwesend. Der Vizebürgermeister bedankte sich im Namen der Regierung bei PBS und den lokalen Vertrauensleuten der Stiftung, Mesay Mequanent und Sisay Amare. Er unterstrich, dass PBS rm wichtige Arbeit zum Wohle der ärmsten der Armen leistet und dass sich auch die zahlreichen anderen Aktivitäten der Stiftung äußerst positiv auf das Leben der lokalen Bevölkerung auswirken. Er versicherte Peter Bachmann, dass die Regierung PBS auch weiterhin unterstützen wird. Der für Gesundheit verantwortliche Beamte dankte PBS ebenfalls für die gute Arbeit und Zusammenarbeit und wies darauf hin, dass er auch in Zukunft den Aktivitäten der Stiftung mit offenen Armen begegnen werde.

Bachmann übergibt einen Hausschlüssel sowie ein weißes äthiopisches Gewand

Peter Bachmann bedankte sich im Gegenzug für diese offizielle Unterstützung, welche entscheidend zur Schaffung des positiven Umfelds vor Ort beitrug. Er erwähnte, dass PBS als Peter Bachmann FAMILY (PBF) bezeichnet werden sollte (und nicht als „Stiftung“). Die neuen Häuser sollen eine neue Heimat für ihre Bewohnerinnen und Bewohner darstellen. Diese mögen ihnen Sicherheit bieten und auch für Gastfreundschaft immer offen stehen. Peter Bachmann schloss mit den Worten: „I bring nothing but myself.“ Verschiedene Teilnehmer erwähnten mit grosser Freude, wie sehr das Engagement von PBS ein unendlicher Segen Gottes darstelle.

Das neue Dorf Ammanuel außerhalb von Lalibela.

Gemeinsame Lieder und gemeinsame Tänze besiegelten den Abschluss der Eröffnungszeremonie, wobei wirklich jeder der zahlreichen Veranstaltungsbesucher auf den Beinen war. Nicht zuletzt um die eigene Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen wurde Peter Bachmann vielfachumarmt und geküsst, was als genuines Zeichen von Liebe und Respekt zu verstehen ist. Eingeleitet durch ein gemeinsames Gebet wurde zudem in einträchtiger Freude gegessen und getrunken. In der Gewissheit, dass die Empfänger der neuen Häuser nun die Schlüssel ihrer neuen HEIMAT in den Händen halten, bleibt dieser Tag mit besten Gründen als ein gesegneter Tag für Bewohnerinnen und Bewohner von Lalibela und die Bachmann FAMILY in Erinnerung.


siehe auch:

Videos:

siehe https://bachmann-foundation.org/2016/01/22/videos/

 

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