Mai 2016: Sri Lanka: PBF Sri Lanka – Rückblick und Gegenwart

PBF SRI LANKA – Rückblick und Gegenwart

Die Peter Bachmann-Stiftung gibt es seit ihrer Gründung im Jahr 1994 in Sri Lanka. Die ersten Kontakte nach Sri Lanka entstanden bereits viel früher, im Jahr 1964, als Peter sich allein auf eine abenteuerliche Reise auf dem Landweg von Zürich bis zur Insel Ceylon (so der historische Name, der Name Sri Lanka wurde erst ab 1972 geläufig) begab. Bis zur Eintragung der Stiftung in der Schweiz 1994, hatte Peter ein großes Netzwerk von Freunden mit Buddhisten, Christen und Muslimen aufgebaut und es gelang ihm in den vergangenen Jahrzehnten, unzählige kleinere oder größere Projekte umzusetzen. Ein Großteil der Projekte ist in Gemeinden ausgelegt, es wurden aber auch verschiedene Einzelpersonen gefördert.

Im Februar 2016 schickte Peter Dan und Sonja Amolo als Vertreter für PBF nach Sri Lanka, um dort das ‚Dr. Peter Bachmann Children Center‘, ein Center für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und Lernbehinderung in der Kleinstadt Chilaw, offiziell an den Jesuitenorden (Provinz Sri Lanka) zu übergeben. Dan und Sonja nutzten diese Gelegenheit, um gemeinsam mit Nicholas Nanayakkara, der mit Peter während Jahrzehnten für mehrere Projekte gearbeitet hat, neben dem Center in Chilaw noch weitere Projekte zu besuchen.

Fotos zu dieser Zeremonie

Häuserbau
PBF hat im Laufe der Jahre mehr als 2’000 Häuser für besonders bedürftige Familien in ländlichen Gegenden gebaut, die bis dahin in notdürftigen Unterschlüpfen gelebt hatten. Diese Menschen waren harten klimatischen Bedingungen ausgesetzt und häufig Opfer von wilden Tieren, vor allem von  Elefanten, die ihre Häuser und Felder zerstörten. Zusammen mit Pater Joseph Tissera und Nicholas Nanayakkara wurden die besonders notleidenden Dörfer im Bezirk Puttalam im Westen Sri Lankas ausgewählt: Wanathavilluwa , Karuvalagasveva, Manuavangamuwa und Thissogama sowie im Bezirk Kurunagala die Dörfer Dummalasuriya, Galgamuwa, Polpithigama, Bibiladeniya und Rasvehera.
Es wurden einfache, aber solide kleine Häuser mit Mauern aus Ziegelsteinen und Ziegeln auf dem Dach gebaut, die aus zwei bis drei Zimmern bestanden. Die Menschen wurden ermutigt, ihre Häuser gut zu pflegen und je nach Wunsch selbst anzubauen. Heute sind die Häuser unglaublich gut erhalten, die meisten wurden vergrößert und viele Bewohner haben mit Hilfe der lokalen Regierung Leitungen für Wasser und Strom gelegt.
Die Dorfbewohner sind PBF sehr dankbar, die ihnen den ersten Schritt für dieses neue Leben ermöglicht hat. Dies zeigt, dass PBF eine Stiftung ist, die buchstäblich Bedürftigen hilft, den Grundstein für ein besseres Leben zu legen und ihnen ermöglicht, aus eigener Kraft weiter zu bauen.

Bau von öffentlichen Einrichtungen
Mit der grosszügigen Unterstützung verschiedener Kiwanis Clubs im Kanton Zürich, baute Peter das ‚Dr. Peter Bachmann Children Center‘ eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Chilaw. Das Grundstück, auf dem das Center steht, bekam PBF vom damaligen Ortsbischof Marcus Fernando. In den letzten 14 Jahren hat PBF dieses Center unter der Leitung von Nicholas Nanayakkara unterstützt. Im Februar 2016 wurde die Leitung und das Gebäude nun an die Jesuiten-Provinz übergeben. Um für die Kinder und ihre Familien sowie die Angestellten des Centers einen lückenlosen Übergang zu gewährleisten und den Schulbetrieb zu sichern, unterstützt PBF die Jesuiten während der nächsten fünf Jahre durch die Finanzierung der Gehälter für Lehrkräfte und Personal, bis der Orden in der Lage ist, auch die laufenden Kosten allein zu bewerkstelligen. Dies ist eine sehr gute Form der Entwicklungshilfe und Partnerschaft, da häufig Projekte, die von Entwicklungshelfern gegründet wurden, für immer auf Spenden angewiesen bleiben. Auf diese Weise entsteht ein Teufelskreis, die Entwicklungsländer verfallen in Abhängigkeit, die sich negativ auf eine Zusammenarbeit und Partnerschaft auswirkt. Der Hauptgrund hierfür ist, dass die Kapazitäten und Kompetenzen der lokalen Bevölkerung von den Entwicklungshelfern nicht genutzt werden und die Menschen nicht dabei unterstützt werden,  die Verantwortung  zu übernehmen und Nutzen aus den Spenden zu ziehen. Durch die gute Arbeit und große Anstrengung von Nicholas Nanayakkara ist es PBF gelungen, das ‚Peter Bachmann Children Center‘ an die lokale Bevölkerung, vertreten durch die Jesuiten und einen Elternverein, zu übergeben.

Weitere von PBF initiierte Projekte werden derzeit bemerkenswerterweise von Einheimischen geführt und geleitet. So übergab Peter sein persönliches Eigentum einer Anlage, mit mehreren kleinen Bungalows an der Südküste in Tangalle, an die Kongregation der Salesianer Don Bosco, die dort für lokale Jugendliche eine Ausbildung im Bereich Hotelwesen anbietet. Neben dem bereits erwähnten Häuserbau in Landregionen, wurden schon viel früher Häuser in der Hauptstadt Colombo, zum Beispiel im Bezirk Athurugiriya errichtet.
Auch die ‚Dr. Anthony Fernando English Academy‘ im Vorort Kadawatha muss erwähnt werden. Ohne PBF hätte sie sich kaum zu dieser Grösse entwickeln können.
Des Weiteren hat Peter dazu beigetragen, das Kinderheim ‚Fr. Kenneth’s children’s home‘ in Mawathagama, im Distrikt Kurunegala im Nordwesten, zu bauen.
Die Erneuerung und Erweiterung grosser Waisenhäuser in Kegalle und Ratnapura gehen zurück auf das Engagement von PBF in Sri Lanka.
Die Liste ließe sich mit vielen eindrucksvollen Beispielen aus verschiedenen Regionen Sri Lankas fortsetzen. Es wäre sehr aufschlussreich, eine detaillierte Beschreibung von Peters Reise zur Insel Ceylon 1964 mit all den unterschiedlichen Begegnungen, Erfahrungen und Projekten bis heute zu erfassen.

Förderung von Einzelpersonen durch Bildung und medizinische Hilfe
PBF hat einer grossen Zahl Kinder und Jugendlichen aus mittellosen Familien den Besuch von Schulen, Hochschulen und Universitäten in Sri Lanka und teilweise im Ausland ermöglicht. Dies hat diesen jungen Männern und Frauen die Möglichkeit gegeben, ihr wahres Potenzial zu entfalten und später für ihr Land zu nutzen. Bildung ist in den meisten Entwicklungsländern ein teures Gut, vor allem für die Armen. Dies hat zur Folge, dass die Kluft zwischen reich und arm immer größer wird. Die Unterstützung durch Schulgebühren ist ein sehr wichtiger Baustein, da die meisten Eltern damit kämpfen, die Familie zu versorgen. PBF hat Schüler aus verschiedenen Gegenden der Insel unterstützt und somit eine Basis für ihr weiteres Leben geschaffen, die ansonsten nie die Gelegenheit gehabt hätten, zu studieren.

Schlussfolgerung
Die Projekte von PBF in Sri Lanka entwickelten sich hervorragend und sind ein echter Beweis für positive Veränderungen in einer Gesellschaft. Dies wurde vor allem durch Peters persönliche und menschliche Art erreicht, durch seine Begegnungen mit Menschen vor Ort, die ihn unterstützt haben und mit ihm diesen Weg gegangen sind. Als Stiftung legte PBF das Fundament und es sind weitere Aktivitäten gewachsen. An dieser Stelle ist besonders Pater Joseph Tissera zu erwähnen, der viel Kraft, Mut und Zeit eingesetzt  hat. Er hat zusammen mit Peter mit dem Häuserbau in Landgebietenbegonnen. Fr. Joe ist noch immer dabei weitere Häuser für bedürftige Familien zu errichten. Ebenso Nicholas Nanayakkara, der einen großen Teil der Koordination der Projekte vor Ort übernahm und außerdem 14 Jahre mit viel Liebe das Center für Kinder mit Behinderung in Chilaw aufgebaut und geleitet hat. Er scheute keine Mühe bei der Suche nach einer passenden Trägerschaft für die Übernahme des Centers .
Es gibt auch viele engagierte Einzelpersonen, die Dr. Peter als Leiter beim Bau von Häusern, Toiletten, Schulen, Kindergärten und Wassertanks unterstützt haben. Erinnert sei an Terrence, Rukman, Ruwan, Henry, Jude, Benedict, Charles, Sarfan Mohammed und Aloy Prematilleke. Ihnen und fast unzählig vielen anderen sei Dank.

Februar 2016, Dan Amolo

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