Dezember 2016: Äthiopien; Unterstützung Bedürftiger

PBF bewahrt Hunderte Bedürftiger vor Verelendung und Tod

In Äthiopien existiert kein Sozialsystem. Wenn jemand zu alt ist um zu arbeiten oder unter einer Behinderung oder Krankheit leidet, die einen arbeitsunfähig macht, ist man auf Angehörige angewiesen. Hat man jedoch keine Angehörigen oder ist von ihnen verstossen worden, ist kaum noch Hoffnung da auf Pflege und Unterhalt. PBF unterstützt jeden Monat 115 solcher Bedürftigen mit einem Geldbeitrag, der sie vor dem Tod bewahrt. Doch weit über Lalibela hinaus – in Addis Abeba oder Durame im Süden des Landes – ist die Zahl mehr als doppelt so gross. Hier geht es um meine Begegnungen in den vergangenen drei Wochen  in Lalibela.

Seit Beginn der Tätigkeit für die Ärmsten der Armen vor  über 10 Jahren war das Engagement von PBF kaum systematisch erfasst. Erst Beatrice Gill hat in mehrmonatigem Aufenthalt in Lalibela eine Art Spitex aufgebaut. Das ist einige Jahre her. PBF erkennt in diesem Engagement eine der allerwichtigsten und notwendigsten Dienste. Ich sehe heute wie sich Bedürftige mit grösster  Mühe selbst zu unserem Büro schaffen. Sisay, der wohl wichtigste Mitarbeiter von Mesay in Lalibela, organisiert diesen aufwändigen Sozialdienst, verteilt und überprüft alle Unterstützungsbeiträge. Diese machen die Bedürftigen nicht reich, doch bieten sie  eine Grundlage zum Überleben.

Unter den Bedürftigen befinden sich Alte, Blinde, körperlich sowie geistig eingeschränkte Menschen. Als wir sie besucht haben, hat mich das Leid geschockt. Die meisten der Bedürftigen leben in den Armenvierteln dieser ohnehin armen Stadt eines bitterarmen Landes. Ohne die Unterstützung könnten sie sich jedoch nicht einmal dort ein Dach über dem Kopf leisten. Wenn wir ihre  Häuser, Unterkünfte  betraten haben, begrüssten und bedankten sich die Unterstützten überschwänglich, erkundigten sich nach der Gesundheit von Peter und segneten sowohl ihn wie auch uns. Der Tag, an dem wir einige  Ärmste der Armen besucht haben, war der mit Abstand bewegendste Tag, den ich hier in Lalibela bisher erleben durfte.

Felix  Brentrup

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